Anhang des Werkes “Karmatha”
von Anita Wolf
Der Anhang des Werkes »Karmatha – Die geistige Entwicklung Jakob Lorbers vor seiner Erdenmission« enthält so wichtige Erkenntnisse von allgemeiner und grundlegender Bedeutung, dass er hier gesondert wiedergegeben wird.
Noch ist in letzter Tiefe nicht erkannt, woher die Seelen kommen. Hier gilt die Frage: Macht die Seele das ,Kind‘ aus oder der Geist? Was verdient den Vorrang? Um den Menschen, von der Materie in geistiger Weitsicht sehr beengt, das Entstehungsbild kürzest nahe zu bringen, muss von ihnen die Voraussetzung erwartet werden, sich größeren Tiefen zu erschließen, unbeschadet dessen, ob sie in der Lage sind, alles auf einmal zu verstehen. Ob jemand einen hellst beleuchteten oder tiefst dunklen Raum betritt, in beiden Fällen muss das Auge sich gewöhnen, erst allmählich gelangt es in den Besitz des Wahrnehmungsvermögens. Nur ist der Lichtraum schneller zu erkennen, während in der dunklen Kammer, gleichbedeutend mit Materie, Tod, Verfinsterung des geistigen Zustandes, das Auge die einzelnen Gegenstände schwer erfasst. Es bleibt jedem überlassen, den Licht- oder Dunkelraum zu wählen, wie es auch an ihm persönlich liegt, sich an die Helle zu gewöhnen, die ihn dann ja selbst durchdringt und er keine Fassaden mehr hat, hinter denen er das eine oder andere noch Ungenügende verstecken kann. – Nun aber zur Sache.
Ursprünglich ist und bleibt der Geist, denn: ,Gott ist Geist und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten!‘ (Joh. 4, 24) Aus dem UR-Geist kommen alle Gedankenkräfte, gleichgültig, zu welchen Lebensäußerungen sie auf den verschiedensten Ordnungswegen gelangen, deren Unterschied nicht in der Wertmessung, sondern lediglich in ihrer Wertanwendung besteht. Der Geistlebensfunke wurde den zu ,Kindern‘ ausströmenden Gedanken als zentrale Kraft voll beigegeben, richtiger gesagt, er war überhaupt ,das Kind‘! Wenngleich Schöpfungen in unvorstellbaren Ausmaßen sich aneinander reihten, ehe diese Kindgedanken selbstbewusste Lebewesen wurden, so waren sie doch schon am Anfang, an dem gesetzten äußeren Kindwerkbeginn, der eine Vielzahl rein geistiger Schöpfungen umschloss, der Erschaffung gemäß ,vollkommene Kinder‘. Kann der UR-Geist ,Unvollkommenes‘ wirken? Dann müsste in Seiner UR-Wesenheit auch ein minderwertiger Teil vorhanden sein, womit Seine Allmächtigkeit längstens aufgehoben wäre!
Die ,Vervollkommnung‘, nach der ein Kind ,frei‘ streben soll, erstreckt sich wesentlich nur darauf, dass es – weil selbstbildend befähigt – die innere Verbundenheit mit dem UR-Geist behält, im materiellen Bereich auf der Straße des Geistes wieder herstellt. Dem musste vorausgehen, dass es zuvor ,gelöst‘ war. Und das geschah im erwähnten ,Am Anfang‘, als die im UR-Sein voll ausgebildeten Geistkinder zu Schöpfungszwecken aus dem inneren Lebensring in den äußeren entlassen wurden. Der äußere Lebensring entspricht daher stets – für das Kind – dem ,persönlichen Dasein‘, für den UR-Geist ,dem Werk Seiner Hände‘. Schon aus diesem Grunde kann der äußere Lebensring in sich selbst nichts anderes als der innere sein, unabhängig davon, dass die Kindgeistfunken, aus kaum zählbaren Geist- oder Lichtatomen zusammengesetzt, zur Selbsttat erzogene Lebewesen sind und entsprechend der äonenfachen Vielfältigkeit des UR-Geistes auch unterschiedliche Entfaltungen, Wege, Bestimmungen und Tätigkeiten aufzunehmen hatten.
Das ,äußere Dasein‘ – für Menschen erklärt – hat mit der Materie zunächst nichts zu tun, weil es eben anfänglich nichts anderes gab als den wirkenden UR-Geist durch sich selbst und durch die Geistkinder – die UR-Kinder! Die Materie wird daher nur am Rande gestreift. Nach Raum-Zeiten, in Zahl und Art nicht annähernd zu entschlüsseln, waren alle Geistkinder in ihrer persönlichen Entwicklung zum selbstschöpferischen Mitwirken herangewachsen. Doch erkannten sie, dass ein Mitschöpfertum nur dann ewigkeitsgesegneten Bestand bekam, wenn sie frei das UR-Schöpferprinzip zu dem ihren machten, indem sie ihren kindhaften Tätigkeitsimpuls unter resp. in denjenigen des UR-Geistes stellten. Auch dieser Zeitpunkt trat in den Vordergrund sowohl im inneren Lebensring, dem UR-Zentrum, als auch im äußeren, dem Kind-Zentrum. Beide Lebensringe bedurften einer zentralen Manifestation. In beiden war das Manifest auf zwei Grunderscheinungen aufgebaut: im Inneren auf die Person und ihre Tatausstrahlung, also auf den ,persönlich sich manifestierenden UR-Geist‘ und Seine allmächtigen Lenkungen, die weiterhin fließende Kraftzuwendungen für alle Schaffungen waren; im Äußeren auf die Dualform, Sadhana genannt, und das gesamte Kindwerk, das in seiner inwendigsten und daher urmäßigen Erstehung rein aus dem UR-Sein kam wie das Dual. Das äußere Dasein entsprang mit aus dem Dual, nicht aber aus dessen Bewusstseinszustand, sondern nur aus seinem ihn überkommenen Kraftimpuls.
Das Dual kann niemals in tieferer Folge sagen: Die Kinder sind aus mir mit hervorgegangen; und sogar seine späteren Eigenzeugungen sind im Ursprung nur dem inneren Lebenskreis entnommen. Alles Werden, auch das Äußere, hängt allein und zuerst vom UR-Geist ab! Je größere Entäußerungswellen die einzelnen Lebewesen hervorrufen durften, umso mehr wuchs ihre persönlich aufzubringende Vervollkommnung, wie eingangs erwähnt. Aus dem heilig-verborgenen Quell des ,Lebenszeugers‘ konnte daher eine UR-Welle (UR-Jahre) aufsteigen, in der die frei Geborenen eine Erprobung ihrer Selbstständigkeit wie auch der in freier Willenshingabe aufzuopfernden schöpferischen Befähigung an den UR-Geist abzulegen hatten. Hieraus sich folgernde Einzeldinge im äußeren Lebensring wurden – wenngleich vom UR-Geist gehalten – in ihren Tatfolgen unabhängig gemacht. Damit blieben Seine waltenden Ordnungsbedingungen stets herrschaftliche, und selbst ein in größter Trennung lebendes Kind kann niemals seinem Geistlebensfunken nach vom ,Lebenszeuger‘ abgerissen werden!
Der Geistlebensfunke, im Wortsinn ,das Kind‘, bedarf für sich selbst keiner Vollendung, weil die Vollendung ihn gebar. Aber seine hernach zu Taten werdenden Gedankenkräfte, womit er sich ein ,Kleid‘ erschuf, unterstanden dem aus heiliger Bedingung errichteten Vervollkommnungsgesetz, weil nur so das Werk Seinen Meister loben kann und wird. Dieses Kleid war die Seele des UR-Kindes, mittels der es in manifestierter Gestalt den äußeren Lebensring betrat. Und hier erfolgte die sichtbare Offenbarung des UR-Geistes, des UR-Vaters (Lebenszeuger, Schöpfer) an Seine UR-Kinder. Sie musste sein, sonst hätte keine Schöpfung weder äußeren noch weniger inneren Lebenswert. Eine Nur-Wort-Offenbarung – auch am Anfang – wären Wellen, die im Sand verliefen, der schuldlos bliebe, wenn er kein Früchteboden würde. Da aber kein Kind als ,Sand‘ geschaffen war, sondern als ,vollendetes Ebenbild‘, lag nichts im Wege, dass UR – personhaft offenbart – Seinen Kindern auf dem Feld der Tat begegnete: Gemäß den beiden Lebensringen sahen und hörten sie UR: innerlich jederzeit, äußerlich gestaltlich immer dann, wenn sie einen ihrer seelischen Gedankenkräfte von einem Lichtatom des Geistlebensfunkens umhüllt hatten, wodurch ihre innere und äußere Erscheinlichkeit wuchs, zwar weniger gestaltmäßig als mehr in ihrer Schönheit, dem Glanz der Lichtausstrahlung und der damit verbundenen freischöpferischen Betätigung.
Diese Seele, nicht zu verwechseln mit dem seelisch-materiellen Stoff, ist ,von oben‘. Es gibt – und auch hier treten die Grundordnungsfolgen streng gegliedert auf – vier Gruppen, die vor aller Erstehung einer Materie zunächst in den vier dienenden Engelsgruppen (Engel = Lichtkind) in Erscheinung traten. Grundsätzlich besteht auf dem ganzen Kind-Schöpfungsfeld keine andere Gruppe, die nicht hierin ihr Muster hätte. Was ,von oben‘ kommt, ist immer Geist, Lichtkind, das in jeder tatgewollten Schaffung auch äußerlich erscheinlich ist! Das Geist-Gestaltliche ist dessen Seele, auch ,das Gewand‘.
Eine Änderung trat ein, als das Dual nebst der im äußeren Lebensring schöpferischen Mitbetätigung, die gegeben und somit gerechtfertigt war, in innerem Lösen des Geistlebensfunkens vom UR-Geist unabhängig sein wollte. Diese Unmöglichkeit musste eine Trennung, einen Sturz bedeuten, durch den das eigene Innere wie jenes derer, die dem Dual verhaftet blieben, eine Verkapselung erfuhr.
Hier geschah nun Folgendes: Nicht die Lichtatome umschlossen die spezifischen Gedankenkräfte, sondern umgekehrt, wodurch der Geistlebensfunke eingekerkert wurde. Er blieb zwar, was er war, konnte aber nicht mehr ,schöpferisch mittätig‘ sein, so wie ein Mensch in einer Zelle kaum noch Handlungsfreiheit hat, ohne deshalb weniger Mensch zu sein. Nur aus dem Seelengewand verkörperte Gedankenkräfte mussten daher ein immer minderwertigeres Stückwerk werden, weil die Belebung aus dem UR-Geist fehlte. Die aus dem einst reinen Licht-Seelenkleid sich abspaltenden Kräfte erkalteten zur ,Materie‘. Und hierin liegt der materielle Teil der so genannten ,Seele eines Menschen‘.
Um aber auch die äußere Ordnung wieder herzustellen, schuf die Gottheit Wege, auf denen sinngemäße Opferungen die erkalteten Seelen und abgespalteten Gedankenkräfte erlösen, wodurch der gefangene Geistlebensfunke wieder zu befreien ist. All das bezieht sich lediglich auf das persönliche Dual Sadhana samt Mitgestürzten. Nur bleibt noch ein Unterschied zu erwähnen: Das Dual als schöpferisch befähigtes Lichtkind füllt einen ganz anderen Zeitraum aus als etwa die Mitgefallenen. Das musste auch räumlich in Erscheinung treten und löste eine entsprechende Teilung auch im Lichte aus, der allerdings nur zum Zwecke der Erlösung stattgegeben wurde. Sie ergab keinen Wertunterschied, sondern war nur in ihrer Tatäußerung vorstellbar. Es bildeten sich zwei Einsatzgruppen, nämlich die vier Grundgruppen, die als ,Erste‘ oder ,die Großen‘ innerhalb ihrer Wirkungskreise wegbahnend wurden, und dann das Kindervolk, das auf diesen vorgebahnten Wegen das Seine leichter vollbringen kann, die so genannten ,Kleinen‘, die aus den vier Grundgruppen frei gezeugten Kinder. Leicht ist zu erraten, dass die Größeren entsprechend größere Lastanteile auf sich nehmen, während den Kleineren gemäß ihrer noch kindlichen Entwicklung leichtere Aufgaben zuerkannt werden. Beide Anteile mussten jedoch in Gerechtigkeit gleichwertig geschaltet sein, weil beide Tatgruppen das Ihre voll erfüllten und erfüllen. Die Bindung der Dualperson in die selbst gewählte Erstarrung (Materie) erfolgte in die Erde (Erdkreis), wie dahin auch ihre stärksten Kraftveräußerungen. Die Gesamterstarrung bildete eine menschenförmige Hülsenglobe, die als ,Bakterie‘ im Reiche gilt. Gott schleuderte sie daher nicht umsonst in möglichst weite Entfernung hinaus, obendrein die Erde in diesem ,Menschen‘ ins linke Fußende, weil dort für den Körper am unschädlichsten, die ganze Globe jedoch im Wahrheitsbild des Licht-Schöpfungsrades in die siebente Ring- und Strahlsphäre, unter doppeltem Einfluss der Barmherzigkeit.
Die Mitgefallenen wurden in herrlichstem Erlöserwillen im Hülsenglobenraum auf die Sonnen, Sterne, Welten (auch Monde) samt Erde verstreut, die zur Materie gehören. Ihnen stand der Weg zurück zur Freiheit offen. Da sie zufolge großer Erstarrung ihres Mutterkörpers selbst nicht die Befähigung aufbrachten, sich zu lösen, waren die treu gebliebenen Lichtkinder bereit, in die Materie einzudringen und deren Ketten zerbrechen zu helfen. Es bleibt sich gleich, ob sie ins tiefste Dunkel, also auf die Erde, in materielle Inkarnation gehen, auf andere Materie-Raumkörper oder ob sie in ihrem Licht-Astralleib daselbst wirken. Alles ist eine Opferung! Und jede Opferung bringt ihnen zusätzlichen Kraft- und Lichtgewinn. Sie auf die Erde zu senden, dass sie Kinder Gottes würden, widerspräche dem Licht. War Gott ihr Lebenszeuger, so war Er ja ihr Vater; also mussten sie auch Seine Kinder sein! Wozu sollten sie demnach Kinder werden? Da müsste die erste Kindschaft nicht genügen, was eine unvollkommene Erschaffung bedeutete, die sich mit dem UR-Geist nicht vertrüge! Ein Erdenweg könnte im Ernst ihre Kindschaft nicht erhöhen. Ein Kind ist seinen Eltern vom ersten Lebenstage an ein vollkommenes Kind; es wird nicht mehr Kind, wenn es wächst. Mit dem Wachsen nehmen nur die eigenen Kräfte zu. Der Materieweg als ,freie Opferung‘ bringt eine erhöhte Kraftäußerung, größeres mitschöpferisches Tatvermögen ein, womit der Reichtum des Lichtes sich vermehrt. ,Kinder von oben‘ kommen nicht fortgesetzt zur Inkarnation, weil sie während der ganzen Fallzeit im Lichtreich selbst viel zu arbeiten haben, was auch dem Fall auf Wegen durch die gebannten Raumkörper zugute kommt. Es gibt am Ende der Erlösungszeit nicht einen Weltenkörper mehr, der nicht mindestens einmal von jedem ,Großen‘ heimgesucht wurde – auch in mehreren Materie-Inkarnationen sowohl auf der Erde als auch auf anderen Welten.
Die ,Kleinen‘ des Lichtes gehen durchschnittlich vier- bis siebenmal zur Materie, wobei für sie höchstens eine zweimalige, immer aber eine einmalige Inkarnation frei vom UR-Geist erwartet wird, der sie sich auch frei hingeben. Das Leben der Lichtkinder ist vom Augenblick des Falles ein unentwegtes Opfer, ein ,Dienen‘! Deshalb wurde vom UR-Geist die ,freie Dienstbarkeit‘ zu einer ganz unaussprechlichen Segenstat erhoben und gesetzmäßig bedingt. Weit anders verhält es sich mit den Gefallene wie auch mit dem Dual. Seine ungewollte, doch selbst hervorgerufene Zersplitterung führte zu einem chaotischen Zustand, der – wäre er nicht von der Barmherzigkeit vor der Heiligkeit zugedeckt worden – eine alsbaldige Auflösung auch des gezeugten Großgeistes auslösen konnte.
Wäre damit das ,Werk Seiner Hände‘ nicht ein vergebliches gewesen? ,Und siehe da, es war sehr gut‘- alles am Anfang Gewordene! So musste selbst der Fall zur Herrlichkeit Seines ewigen Namens dienen, wenn auch nicht freiwillig, umso mehr durch die heiligen Bedingungen.
Bedingung war, das Dual von seinem Machwerk zu trennen. Der Fall trug den Namen ,Luzifer‘, doch der göttlich gegebene Name ,Sadhana‘ war nie auszulöschen. Das Dual blieb personifiziert im Erdraum gebannt, seltenst sichtbar einem Menschen, den Engeln während ihrer Opferzeit, UR aber ewig unverborgen! Hingegen seine bewusst ausgesetzte Gedankenkraft (auch die seiner Schar) bildete die Materie, alle flüssige und feste Form der Elemente, Gas, Mineral, Pflanze, Tier. Alles Lebendige daran war die Zugabe von oben, ein ,Atma‘, ohne welches niemals die Materie zur Befreiung käme. Durch das Atma ward auch (z. B.) der Kraftkern eines Tieres zu dessen Seele, womit eine gewisse Veredelung eintrat. Die in einem Sein veredelten Teile dienen zum Mitaufbau von menschlichen Seelen. Auf diese Weise ging zunächst die Befreiung der missbrauchten Geistkräfte vor sich, wobei die eigene Kraftentäußerung des Duals nach und nach immer schwächer werden musste und seine persönliche Erlösung auf unvorstellbar heiligem Gnadenwege eingeleitet ward und vollendet werden wird.
Ähnlich wurden die Mitgefallenen den verschiedensten Materie-Weltkörpern eingebannt. Es könnte auch kein Raumkörper bestehen, wenn er nicht entsprechend dem Schöpferwillen von Lebewesen getragen würde, wie auch das Lichtreich von dessen Kindern ,mitregiert‘ wird. Die Kräfte der Gefallenen ergaben den Stoff ihres Weltkörpers, der auf gleiche Weise zur Erlösung kommt wie jener der Luzifer-Erde. – Auch hierbei ergaben sich durch die Scheidung zwei Hauptgruppen als Große und Kleine, nämlich die aus eigenem Antrieb Mitgefallenen, obgleich ursächlich durch das Dual dazu betört, und die Schar der ,Mitgefangen-Mitgehangen‘!
Es wird sich erweisen, wie klar dies bei den Menschen zum Ausdruck kommt. So begegnen sich auf der Erde als Zentralort der Finsternis desgleichen vier Gruppen: die Großen und die Kleinen des Lichtes und der Finsternis.
Herkunft der Lichtkinder, die ihr ,Seelengut‘ von oben mitbringen, ist genügend dargetan. Die Großen müssen Großes leisten (Propheten, Jünger), während die Kleinen als ,Masse des Lichtes‘ hingehen und ihren ,Samen tragen‘, ihr Mitwerk ist wahrlich hoch berechnet. Wohl können sie in der Materie straucheln, zumal da wo die finstere Hochburg ihre Schroffen zeigt; aber sie fallen nicht dem Wortsinne nach. Mit Annahme eines Fleischleibes sind alle unter der Sünde der Absonderung beschlossen, die der Opferung bedarf. Der Inkarnationsleib sowohl auf Erden wie auf anderen Weltraumkörpern ist in seiner Zusammensetzung nur Materie, die Kräfte, die freizulösen sind.
Aus diesen Kräften gehen die Begierden hervor. Wie bitter sich diese aber auch auswirken können, ist damit trotzdem eine Art Befreiungsschritt verbunden, besser jedoch ist, den niederen Wunsch zur edlen Tat umzugestalten, das wäre echte Befreiung. Diese Triebe bilden für die Kinder von oben den ,seelischen Anteil‘ der Materie, um dessentwillen sie die Mitopferung auf sich nehmen.
Den Anteil sozusagen zu verspeisen resp. als persönliche Seele anzusehen, haben sie keinen Auftrag. Vielmehr nehmen sie ihn als ,Gast‘ in sich auf; er gilt nicht als Eigentum. Sobald ein Kind von oben als Krönung seines Gesamtopferganges die Erdinkarnation als letztes Wagnis auf sich nimmt und entsprechend seiner Lichtgröße zu des Vaters Wohlgefallen vollendet hat – und wie sollte der ,Treu und Wahrhaftig‘ nicht leicht zufriedenzustellen sein -, bringt es den ,Gast‘ ins Heiligtum zurück, wo er als ,Einbringegut‘ auf dem Heiligen Herd gesammelt wird (Groschen, Ähre oder Garbe).
Waren ,von Anfang an‘ die Kinder geheiligte Ebenbilder, können sie nichts Körperlich-Zusätzliches aufnehmen. Ihr Lichtleben bringt ihnen so viel Vervollkommnung ein, dass sie sich wahrlich nicht an ,fremdem Gut‘ bereichern brauchen. Ihre ,Erdenseele‘ ist verprasstes Eigentum des Duals Sadhana, das für dieses eingesammelt wird, was Höchstzweck aller Mitopferung der Lichtkinder ist! Damit ist gleichzeitig ihr Werden, ihr Weg, ihr Ziel und ihre Vollendung enthüllt. – Nun aber: Auf welche Weise gelangen die Gefallenen zur Erlösung? Es seien erst die Kleinen erwähnt. Je weniger diese der Mitschuld verhaftet waren, desto höher ist ihr Bannort: Sonnen und Sterne der Materie. Das ist Gnade! Da sie einst beim Fall lichtmäßig noch zu jung waren, um mitverantwortlich zu sein (nicht so die vom Dual auf der Sonne Ataräus widergöttlich geschaffenen Hügelältesten und nachgeahmten Himmelsgruppen, die sich am Aufstand bewusst beteiligten), widerfuhr den Kleinen Gerechtigkeit, die den Willen zum ,Sich-erlösen-Lassen‘ weitgehendst unterstützt, was im Sonnenleben gegeben ist.
Nebenbei vermerkt: Kein materieller ,Leuchter‘ ist ein Lichterzeuger, sondern nur Lichtverarbeiter. Des UR-Lichtes Grundsubstanz fließt ihnen auf geistig-kosmischen Wegen über die sieben Urzentralsonnen und den nachgeordneten Himmels-Sonnengruppen zu, und zwar in sich stets verringernder Form, wodurch alles kosmische und natürliche Leben der Materie erhalten und gefördert wird.
Ein Planet kann niemals auch nur ein geringstes ,Rein-Atom Sonnen-Urlicht‘ ertragen, denn dieses verbrennt die Materie.
Können aber die gewiss geringfügigen Potenzen der Kleinen solche Sonnengebilde ausmachen? Nun, zunächst handelt es sich um ziemlich große Vereinsgruppen, die also auch eine nicht unbeachtliche Kraftveräußerung zu Tage legen. Außerdem wurden die ,höheren Raumkörper‘ nicht nur aus Grobmaterie gebildet wie etwa gerade die Erde oder die Monde, sondern die zufließenden Urlichtstrahlen ergaben im Grunde genommen den größten Besitzanteil solcher Sonnen und Sterne. Auf ihnen leben daher viele Lichtkinder stets eine gewisse Zeit, die den kleinen Mitgefallenen als den eigentlichen Sonnenbewohnern ein gerechtes Leben vorleben. Am meisten werden diese beim Kommen und Gehen ,der anderen‘ beeindruckt, weil sie selbst nicht den Drang zur Veränderung verspüren, aus sich auch nicht durchführen können. Zumal beim Weggang der Lichtgeister, die sich von den Sonnenleuten äußerlich etwas unterscheiden, beginnen sie nachzudenken. Aber erst auf Fragen werden ihnen kleine Winke gegeben, die sich bei weiteren Fragen verbreitern. Auf diese Weise werden sie auch auf ihre Mitschuld aufmerksam gemacht wie auf die Möglichkeit einer Wiedergutmachung.
Beginnt in ihnen sich der freie Drang hierzu zu regen, dann besteht kein Hindernis mehr, sie auf den Weg zu einem Erlösungsplaneten vorzubereiten. Werden sie aber dementsprechend inkarniert, bringen sie selbstredend ihre Seele mit, die so genannte ,Sternenseele‘, die auf keinen Fall mit einem ,Kind von oben‘ verwechselt werden darf. Sie nehmen jedoch wie die Kinder von oben Kraftanteile ihrer Inkarnationswelt auf, was für sie eine nicht unerhebliche Belastung ist. Ihr Geistlebensfunke kann auch trotz ,Regung zur Wiedergutmachung‘ seinen Kerker nicht allein aufbrechen. Aber eine ,Verbindung‘ ist hergestellt, die solche Menschen durchaus befähigt, Göttliches zu erkennen und anzunehmen. Nur tun es die meisten nicht, weil sie zufolge ihres Mitfalles an allem Widergöttlichen Freude haben. Und die Planeteninkarnation bestärkt sie in diesem Tun.
Wäre es nicht ratsamer, solche Sternenseelen blieben auf ihrem altgewohnten Platz, wo sie zwar nicht besser, doch auch nicht schlechter werden? Oh, ,Stillstand‘ ist der unbekannte, daher ärgste Lebensfeind! Nur seelische Mühsal legt den ,Drang zum Höheren‘ frei! So wird in Gnaden übersehen, ob sie auf ihrem Inkarnationsplaneten zur reineren Erkenntnis kommen, wenngleich es besser wäre. Die anschließenden Stufen ihrer Himmelsleiter lassen sehr viel erreichen. Diese, extra für sie gezimmert, zeigt an, dass solche Seelen höchst selten auf ,ihre Erde‘ zurückkehren, weil nicht nur unnötig, sondern sie würden stets mehr belastet statt befreit. Jede Reinkarnation erfordert die Aufnahme materieller Kräftesubstanzen, und zwar steigern sich diese ganz logisch mit den sich wiederholenden Inkarnationen.
Ist aus ewigem Ratschluss unter Anwendung der Erlösung aber schon den kleinen Lichtkindern höchstens eine zweimalige Weltinkarnation gegeben, könnte die All-Güte von armen Geschlagenen und Mitgefangenen doppelte oder gar mehrfache Belastungsprobe verlangen? Auch stürzen sich festgehaltene finstere Großgeister, die während ihrer Inkarnation nicht zur Einsicht kommen, auf solche Menschen; denn Befreiungswege wollen die ,Unguten‘ nicht dulden. Die armen Kleinen daher alsbald dem härtesten Bann zu entziehen, ist Wille und Liebe des Erlösers! Nur wer den Großteil seiner persönlichen Seele in der Inkarnation zertrümmert, wird einmal auf die gleiche Welt zurückgeführt.
Doch was geschieht mit den von ihnen aufgenommenen Materiesubstanzen? Sie sind ,Seelen-Gut‘, zumal die Inkarnierten entsprechend ihrer Art den verkrusteten Kräften ohnehin gleichen. Die Potenzspezifika, aufgenommen aus den vier Stoffarten des Weltkörpers, werden von ihnen quasi verzehrt und somit Anteil ihrer persönlichen Seele; sie bleiben nicht nur ihr ,Gastteil‘. Weil ihr Seelenkleid durch den einstigen Mitfall in der Entwicklung stehenblieb, zudem die zusätzlichen Potenzen Anteile des Duals sind, dem ja die Seelen angehören, nehmen sie kein Fremdgut auf, sondern Eigengut, das sie schon demzufolge behalten dürfen. Es dient, wenn während der Erdinkarnation auch stark belastend, auf dem Erlösungsweg doch zur späteren Förderung und wird ihnen ,in Gnaden angerechnet‘, da sie auf diesem Wege auch einen Kernteil des Fallwerkes mit heimtragen helfen, wodurch sie sich die Gottes-Kindschaft wieder erwerben. Diese Seelen kommen meistens kurz vor dem Planetentod noch zur Erkenntnis. Gerade der nahende Tod treibt sie förmlich ,in letzter Minute‘ in die Heilandsarme, womit ihnen geschieht wie dem Schächer am Kreuz. Und wenn sie auch nicht wie ,das Symbol für das verlorene Kind‘ geradenwegs in höchste Herrlichkeit gelangen, so wird ihre Himmelsleiter doch verkürzt; und der mitunter noch nötige Weg über Harmagedon (Ort der Läuterung) verliert für sie seine Schrecken. Aber auch sie dürfen – wenn sie wollen – ein Stück des Rückerwerbgutes auf den Heiligen Herd niederlegen, was wenige gleich, alle aber doch später tun, weil nämlich das, was sie (vornehmlich bei der Erdinkarnation) aufnehmen, persönlicher Kraftanteil des Duals ist und diesem einst wieder rechtmäßig zustehen soll. Die Rechtmäßigkeit ist jedoch nicht daraus herzuleiten, weil das Dual bei seinem Werden das Reichs-Gut empfing, sondern weil das UR-Opfer ,über Golgatha‘ zum Zwecke aller Kindvollkommenheit solches vorgesehen hat!
Nun kommt die vierte Gruppe an die Reihe: die Großen der Finsternis. Ihr Bannort, sofern er sich im Erd-Sonnenkreis befindet, sind Mars und Saturn, aber auch noch andere erdverwandte Welten. Immer sind es je zwei Umstürzler, wo sie bis zu einer Abwanderung leben. Ihre Kennzeichnung ist offensichtlich: Ein Teil ist ein durch rein physische Kräfte zerstörendes Element, der andere auf so genanntem geistigem, richtiger gesagt ,gedanklichem Gebiet‘, weil so keine Verwechslung mit dem ,reinen Geist‘ eintreten kann.
Sie stehen mit dem, was auf der Erde vorgeht, viel enger in Kontakt, als man ahnt, und gehen durchweg bewusst zur Erde. Eine andere, ihnen eigentlich zuträglichere Befreiungswelt wählen sie höchst selten. Nun ist zu erahnen, warum immer gerade dann ein ,Wüterich‘ kommt, wenn artverwandte Vereine sich für böse Werke rüsten. Die Zurüstung zu derartigen Unternehmungen tritt erkennbar – zwar meist kurzfristig – ein; doch ist sie ,von langer Hand‘ vorbereitet, sonst könnten ja die Mächtigen nicht zur Verfügung stehen. Außerdem kreisen diese Großen schon längere Zeit vor ihrer Inkarnation den sich erwählten Platz ein und lassen ihre nicht unerheblichen Gedankenkräfte zur Auswirkung gelangen. Alsdann gehen sie in die Geburt, und zu ihrer Zeit treten sie die Weltmacht an.
Greift die Gottheit hier nicht ein? Oh, sogar sehr energisch, nur ganz anders, als kurzsichtige Menschen es für richtig halten. Je mehr solche Kräfte sich austoben, um so gewaltiger geht der Kräfteschwund der Finsternis vonstatten. Das Zusammenballen der zur Auswirkung kommenden Kräfte ist – zwar schwer verständlich – deren Befreiung! Das sind Lasten, von Menschen zu tragen; und dieses Tragen ist kein geringer Teil des Rückbringegutes. Es sind in heiligstem Grunde ,Miterlösungs- und Gnadenlasten‘, Kreuzlasten, die Unvorstellbares auslösen. So müssen die Dämonen, die Großen der Finsternis, der Allmacht selbst in ihrem Wider-Gott-und-Menschen-Spiele dienstbar sein.
Sie wissen das nicht, dürfen es auch nicht wissen; stets werden ihre ,Augen gehalten‘, zu ihrem Heil. Denn nur im Verausgaben seiner Freiheit wird der Dämon selbst befreit! Zugleich wirkt sich die Gerechtigkeit erhaben aus. Alle Last, von den Wüterichen aufgebracht, muss ihnen einmal gesamt aufgeladen werden, was stets nach einem Planetenleben geschieht. Sie auch sind jene Menschen, die in allerseltensten Fällen vor ihrem Leibestod zur bewussten Erkenntnis ihrer Schuld gelangen. Da fällt auf tausend oft nicht einer.
Aber die Dämonen sind in Minderzahl, wie auch die Großen des Lichtes. Hingegen die ,Scharen, die niemand zählen kann‘, sind das Volk Gottes, die bevölkern wie die Kleinen der Finsternis die Erdplaneten. Beide sind die gute und die böse Frucht – je nachdem; und die Großen beider Teile sind die Kerne. UR ist der Lebensbaum, an dem die guten Früchte mit ihrem gesegneten Samen wachsen; das Dual nach seinem Fall ist der Baum des Todes. Seine bösen Früchte werden von den verdorbenen Kernen bis manchmal fast zur Vollfäulnis zersetzt.
Der Rückweg der Dämonen ist unbeschreiblich schwer. Nie dürfen sie auf die Welt ihrer Inkarnation als Mensch zurück; sie bleiben am Orte ihrer schauerlichen Taten mitunter mehr als tausend Jahre, teils aus eigenem bösem Willen, teils gebannt durch die von ihnen entfesselten Ströme des Blutes und der Tränen. Werden sie auf ,reinem Gnadenwege‘ endlich befreit, geht auch ihr Weg über Harmagedon, da aber unverkürzt, weil nur so die Schlacken abzubrennen sind. Was sie als Seele mitbringen, ist ihr höchst eigener Gedanken- und Kräfteanteil bewusster Bosheit, ihr pur gefallenes Ich. Das bleibt ebenso ihr Eigentum, wie jede Seele das Ihre auch behält. Doch was sie bei der Inkarnation zusätzlich aufnehmen, geht in ihr Ich ganz über, weswegen sie ,Seelen von unten‘ zu nennen sind. Die Substanzaufnahme aus der Inkarnationswelt wird daher niemals als Rückbringegut angesehen, auch nicht nach der Reinigung durch das Harmagedonfeuer. Nie wird es auf dem Heiligen Herd der wenn auch voll erlösten Dämonen am Schöpfungstag der Liebe zu liegen kommen. Ob der kommende heilige Feiertag der Barmherzigkeit im Tat-UR-Jahr doch einmal auch diese Kräfteanteile wieder ,einsegnet‘, indem sie auf einem vielleicht ähnlichen Opferweg eine zweite Reinigung erfahren und so eben ihre ,Einsegnung‘ durch das Liegen auf Gottes Hochaltar erhalten, darüber schweigt hier die UR-Gottheit, denn “Ihre Liebe steigert das Glück der Kinder”!
So ist die Erde (wie auch andere Erlösungsplaneten) die hoch gesegnete Kinder-Gottes-Schule; für die Engel, dass sie daselbst ihre durch Treue sich erhaltene Kindschaft bewähren und denen in freier Dienstbarkeit helfen, die einst beim Fall ihre Kindschaft verloren hatten und diese durch einen Inkarnationsweg, vornehmlich auf der Erde, wieder zu suchen und zu erwerben haben.